Bei seinem Besuch bei der Diakonie in Kork, würde dem grünen Kandidaten für den Bundestag, Thomas Zawalski, von Pfarrer Frank Stefan, dem Vorsitzenden des Verbundes, unter anderem der Kindergarten-Neubau vorgestellt. Stefan machte dabei deutlich, dass dieses Projekt eines für die ganze Stadt und nicht als Betriebskindergarten konzipiert ist. Ziel sei es allen Eltern ein hochwertiges und einzigartiges pädagogisches Angebot zu machen.
Neben kurzen Stops an den Hanauerland Werkstätten, dem Therapiebad Wassertropfen sowie der Oberlinschule, war Stefan wichtig zu betonen, dass man bei Wohnraum für Menschen mit Behinderung einen Schwerpunkt auf Wohnen außerhalb einer Einrichtung legt. Ziel sei es immer die Menschen so zu unterstützen, dass sie ihr Leben selbstständig bestreiten können. Damit dies gelingt, muss die Gesellschaft barrierefreiher werden. „Barrierefreiheit kommt dabei nicht nur Menschen mit Behinderung zugute“, erklärt Zawalski. „Von breiteren Türen und gut lesbaren Schildern profitieren auch Eltern mit Kinderwagen oder ältere Menschen mit Sehproblemen.“
Nach dem Rundgang über das Gelände, übergab Stefan dem Grünen-Politiker die Wahlforderungen des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe, dessen Vorsitzender er ebenfalls ist. So gäbe es nicht nur zwischen jung und alt oftmals eine digitale Spaltung, sondern auch zwischen Menschen ohne und mit Behinderung. Dabei würde vor allem die Digitalisierung hier Chancen eröffnen, damit Menschen mit Behinderung eine stärkere gesellschaftliche Teilhabe erfahren. Inzwischen gäbe es viele digitale Assistenzsysteme und Spezialprogramme, die dafür Sorgen, dass Menschen auf weniger Unterstützung angewiesen sind und ihren Alltag alleine bestreiten können.
Auch die Wohnungsnot macht dem Fachverband zu schaffen. Viele Wohnungen sind nicht barrierefrei und daher für Menschen mit Behinderung oft ungeeignet. Dass Wohnraum auch Spekulationsobjekt ist, verteuert Mieten, die sich viele Menschen mit Behinderung schlicht nicht leisten können. Das liege vor allem auch daran, dass die wenigsten auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sind. Auch dies sei ein Anliegen des Verbandes. „Menschen mit Behinderungen haben ein Recht darauf, gleichberechtigt wohnen, lernen und arbeiten zu können“, bekräftigt Zawalski. „Dabei sollen sie die Freiheit haben, die Unterstützung zu wählen, die sie dafür brauchen.“