Thomas Zawalski mit Oliver Holtemöller bei einer Videokonferenz mit Gästen.

Im Rahmen seiner Dialog-Tour befasste sich der grüne Bundestagskandidat für den Wahlkreis Offenburg, Thomas Zawalski, mit der Frage, wie es mit der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie weiter gehen wird. Dazu hatte er Professor Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik beim Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), eingeladen. Holtemöller wirkte als Autor der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose der fünf führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute – dem Frühjahrsgutachten – mit. Ebenfalls zu Gast waren Dominik Fehringer, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) sowie Fiona Härtel, Wirtschaftsförderin der Stadt Kehl. 

Der Volkswirtschaftler zeigte, dass sich die globale Produktion wieder erholt habe und China mit seinen Kennzahlen bereits wieder im wirtschaftlichen Trend liege. Auch die USA seien zurück auf dem Weg in den Trend. Lediglich die EU brauche noch Zeit, wobei der Impffortschritt hier den Volkswirtschaftler hoffen lässt. Holtemöller und seine Kolleginnen und Kollegen gehen in ihrem Gutachten davon aus, dass Deutschland 2022 wieder auf dem Ursprungspfad der wirtschaftlichen Entwicklung zurück sei und sich vollumfänglich von der Krise der Pandemie erholt habe. Bereits jetzt würde die Wirtschaft wieder wachsen. 

Wichtig sei, dass die Bundesrepublik weiter eine solide Finanzpolitik verfolge, die dafür sorge, dass der Staatshaushalt auch zukünftig solche Krisen aushalten kann. Die Schuldenbremse sei hierfür das richtige Mittel. Zawalski kritisierte dabei auch die Maßnahmen der Bundesregierung: „Die Mehrwertsteuersenkung hat lediglich dafür gesorgt, dass Menschen mit hohen und sicheren Einkommen Investitionen vorgezogen haben.“ Vor allem diejenigen, die diese Krise ohnehin tragen – Frauen im Dienstleistungsgewerbe – hätten bisher gar nicht profitiert. „Applaus reicht hier nicht aus“, findet der grüne Bundestagskandidat. 

Damit Deutschland auch in Zukunft für Wirtschaftkrisen gewappnet ist, braucht es vor allem gut ausgebildete Spezialisten. Fehringer machte deutlich, dass den Unternehmen in der Ortenau etwa 2.000 Fachkräfte fehlen würden. Nur wenn diese angeworben und aus- sowie fortgebildet werden, würden in der Region Zukunftstechnologien entwickelt und Arbeitsplätze langfristig gesichert. Härtel machte vor allem auf die präkere Lage der Gastronomie und des Einzelhandels aufmerksam und gab Zawalski mit auf dem Weg, dass die Politik, gemeinsam mit allen Akteuren, den Wandel der Innenstädte aktiv begleiten müsse.